Philipp Nordmann - Wärmepumpe in Gütersloh

Tipps, Fakten, Parameter und Bedingungen zur Aufstellung einer Wärmepumpe in Gütersloh

Die Aufstellung einer Luft-Luft-Wärmepumpe bzw. Luft-Wasser-Wärmepumpe muß korrekt sein, es gibt diverse zu beachtende Fakten :

  • Die Mindestabstände der Wärmepumpe zu anderen Dingen und Objekten wie Haus, Wand, Mauer, Bäume, Nachbarhaus, Nachbargrundstück etc. müssen eingehalten werden, u.a. wegen Wartung, Reparaturarbeiten, Lärmschutz bzw. Lärmpegel etc.
  • an Wohn- und insbesondere an Schlafzimmer-Fenstern darf der laut Immissionsschutzgesetz max. zulässige Geräuschpegel nicht überschritten werden. Dieser entspricht - zum Vergleich - dem Geräusch von leichtem Regen
  • bei Installation mit Schacht als Zuluft- bzw. Abluft-Kanal unbedingt Luftleitbleche integrieren, damit die Zu- bzw. Abluft strömungskonstant angesaugt bzw. abgeführt werden kann. Andernfalls besteht Überhitzungsgefahr wegen Wärmestau direkt an bzw. sogar in der Wärmepumpe
  • die Wärmeabgabe muß generell immer gewährleistet sein: Daher wird die Aufstellung einer Wärmepumpe im Keller und auf dem Dachboden (also Wärmestau in Räumen), und vorallem ungeschützt in praller Sonne (z.B. auf einem freistehenden Flachdach mit Südausrichtung) von fast allen Herstellern nicht empfohlen.
  • Aufstellung nicht mit der Abluft-Seite (Ventilator) gegen die Windrichtung -> bei starkem Wind kann der Ventilator die Warmluft nicht abtransportieren, die Folge ist ein Wärmestau -> Abschalten der Wärmepumpe bzw. Störung (dies betrifft hauptsächlich Altanlagen bzw. preiswerte Neuanlagen; heutige hochwertige Anlagen haben deutlich stärkere Ventilatoren)
  • bei Aufstellung in schneereichen Gebieten: Zusätzliches Dach über der Wärmepumpe anbringen, damit Schneelast und zuviel herabtropfendes bzw. herablaufendes Wasser nicht die Funktion beeinträchtigen können. Außerdem die Wärmepumpe auf ausreichend hohen Sockel stellen, damit Zuluft- und Abluft-Öffnungen nicht durch Schnee bzw. Schneeverwehungen teilweise oder ganz verdeckt werden
  • bei viel Laub bzw. Dreck in unmittelbarer Umgebung der Wärmepumpe muss diese regelmäßig oberflächlich gereinigt werden, ansonsten kann der Wirkungsgrad drastisch sinken (Stichpunkt COP-Zahl)
  • bei in der Wärmepumpe verbauter Kondensatwanne diese durch zusätzliche Begleitheizung oder elektrische Heizschlange frostfrei halten, ansonsten sind Frostschäden an der Wärmepumpen schon nach wenigen Frosttagen möglich (dies betrifft vor allem Altanlagen und preiswerte Neuanlagen, moderne Wärmepumpen haben keine Aufwangwanne mehr)
  • Aufstellung nicht in Räumen mit oder in der Umgebung von ölhaltiger oder chemisch belasteter Luft, z.B. Industriehalle, Werkstatt, Friseur-Salon, Küche, Räumen mit Farben oder Reinigungsmittel etc.
  • Wärmepumpen sollen im Kühlbetrieb eine Mindesttemperatur von ca. 18°C und eine Maximaltemperatur von ca. 42°C im Aufstellraum (also auch bei Außenaufstellung!) haben
  • ganz wichtig, festgestellt in drei aufeinander folgenden kalten Tagen und Nächten mit Aussentemperatur von bis zu -19°C :
    Diese Wärmepumpe wurde oberhalb eines vor Jahren sehr gut verdichteten Bodens aufgestellt, aber bei Einbringen der Bordstein-Kantensteine als Träger des Außengerätes
    wurde diese Verdichtung nicht intensiv genug aufgelockert. So versickerte das Tauwasser nicht schnell genug, es gefror unter der Außeneinheit. Hätte es weitere sehr kalte Tage gegeben, wäre die Einheit ggfs. von unten her zugefroren. So lief diese WP die ganzen Tage einwandfrei durch, die Kunden bemerkten die Eisfläche unter ihrer Außeneinheit eher zufällig am dritten Tag.

Aufstellung im Garten:

Nicht immer kann oder soll das Außengerät direkt an der Hauswand stehen, damit die Kältemittelleitungen möglichst direkt ins Gebäude geführt werden. In diesen Fällen kann das Außengerät auch weiter weg im Garten positioniert werden:

Hier sind es zwei Wärmepumpen, die als Kaskadenanlage hinter einer Garage aufgestellt wurden. Die maximal mögliche Kältmittelleitungslänge von ca. 23 m wurde dabei fast erreicht.

Um mit allen Leitungen direkt im Graben zu landen, mussten Kernbohrungen durch die massive Betonwand des Kellers gebohrt werden. Der Graben wurde von einem Garten- und Landschaftsbaubetrieb unter dem Gartenweg geworfen und abschließend wieder aufgefüllt und der Weg wieder hergestellt.

Wichtig ist dabei, dass die Steuerleitungen zu den Außengeräten (auf dem Foto die linke Leitung) in Abstand zu den anderen Leitungen verlegt werden, um Fehlkommunikation zwischen Aussengerät und Innengerät zu verhindern. Dafür muss der Graben breit genug angelegt werden!

Vor Verfüllung des Grabens werden die Kernbohrungen mit Brunnenschaum abgedichtet.


Sind z.B. aufgrund baulicher Gegebenheiten keine einfachen Bohrungen durch die Außenwand möglich, muss mit einem hochwertigen Kernbohrgerät die Löcher durch die Außenwand hergestellt werden.

Solch ein Gerät besitze ich natürlich. Hier gibt es bei plötzlichem Bedarf also keine unnötige Zeitverzögerung, um erst einen Fachbetrieb für Kernbohrungen zu beauftragen und sehr zeitnah zu bekommen.

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