Philipp Nordmann - Solaranlagen in Gütersloh

thermische Solaranlagen in Gütersloh und Umgebung

man unterscheidet:

  • thermische Solaranlagen ( `tS' )  für die Erwärmung von Wasser, mit welchem dann Trinkwasser erwärmt und/oder ein Gebäude beheizt wird
  • Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) für die Erzeugung von elektrischem Strom
Tipp: www.thermischesolaranlagen.de
Planung :

bevor man sich für den Kauf und die Installation einer `tS´ entscheidet, muß man folgendes beachten bzw. überprüfen:

  • welche Ausrichtung hat meine Dachfläche und ist diese überhaupt groß genug, um eine `tS´ von z.B. 12 qm und mehr dort zu installieren ?
  • habe ich im Keller bzw. im Bereich der jetzigen Heizungsanlage genug Platz für einen großen zusätzlichen Schichtenspeicher und wie bekomme ich ihn dort hinunter ?
  • wo kann ich mit den zwei Leitungen für die Anbindung der `tS´ auf dem Dach mit der jetzigen Heizungsanlage langgehen ?
  • wieviel Prozent meiner derzeitigen Energiekosten benötige ich für meine Gebäudebeheizung und wieviel für meine Trinkwassererwärmung ?
  • welchen Anteil meiner Energiekosten gebe ich zur Zeit für die Gebäudebeheizung und für die Trinkwassererwärmung aus und wieviel meines Geldes verpufft momentan noch als Strahlungswärme in meinem `Heizungskeller´ (dem wärmsten Raum im Haus ?!) oder als warmes bzw. heißes Abgas über meinen Schornstein nach draußen in die Umwelt (Messprotokoll Ihres Schornsteinfegers!) ?
  • welche Vorlauftemperatur benötige ich mindestens, um mein Haus zu beheizen ?
  • wieviel Warmwasser (bzw. erwärmtes Trinkwasser) benötige ich durchschnittlich täglich ?
Ein paar Hilfestellungen, um die oben genannten Punkte zu klären:
  • Dachausrichtung, Dachstatik und Montage: ideal ist eine Ausrichtung nach Süden mit einer Dachneigung von ca. 64° - 58° im Jahresmittel, da im Winter bei flachstehender Sonne die meiste Sonnenenergie benötigt wird.

Einfallswinkel der Sonnenstrahlung in den verschiedener Jahreszeiten

Jede Abweichung nach Westen oder Osten und jedes Grad mehr oder weniger verringert den Ertrag der `tS´. Es gibt heute Vakuumkollektoren, die man bis zu 30° in Richtung der perfekten Sonneneinstrahlung drehen kann.
Eine übliche Dachneigung von ca. 45° mit leichter Ausrichtungsabweichung nach Westen oder Osten ergibt im Jahresmittel Ertragswerte von bis ca. 95° !

Die Erfahrung hat gezeigt:

  • Indach-Flachkollektoren haben ca. 10 % mehr Ertrag, da weniger Wärmeverluste zur Seite und nach unten hin vorliegen. Dafür muß bei Indach-Montage unbedingt dafür gesorgt sein, dass bei etwaiger zwischen den Kollektoren eintretender Feuchtigkeit (oder u.U. auch bei anfallendem Kondenswasser unterhalb der Solarkollektoren!) diese auch garantiert in die Dachrinne o.ä. abgeleitet wird. Gebäude mit nicht vorhandener Unterspannbahn sind folglich für Indach-Montage nicht geeignet! Allerdings werden Indach.Kollektorfelder heute kaum noch installiert, da deutlich teurer als die anderen Varianten
  • Aufdach installierte Flachkollektoren haben den Nachteil, dass bei starkem Winddruck die Dachpfannen unter den Kollektoren brechen können. Dann muß ein Großteil der Anlage demontiert werden, um dieses defekten Dachpfannen auszuwechseln. Deshalb muß schon bei der Montage der Befestigungen darauf geachtet werden, dass im Bereich der Befestigungshaken die betreffenden Dachpfannen nicht hohl liegen und keine Druck auf benachbarte Dachpfannen ausgeübt wird.
    Bevor Sie also eine solche Solarthermieanlage überdenken, überdenken Sie parallel dazu auch das Alter und die Qualität Ihres Dachs!
    Erfahrene Installateure arbeiten mit einem Dachdecker-Betrieb zusammen, denn Dachdecker sind ganz einfach "dachsicherer" und haben in der Regel alles notwendige Fachwissen, Werkzeug und Hilfsmittel, um die Solarkollektoren korrekt und sicher auf den Dachlatten / Dachsparren zu montieren.
    Kontrollieren Sie unbedingt auch bereits in der Planungsphase den Dachstuhl bzw. die Dachsparren und Dachlatten hinsichtlich der Tragfähigkeit einer zusätzlichen Last: Moderne Sonnenkollektoren wiegen zwar nur noch ca. 25 kg / m², aber dieses Gewicht liegt nun einmal nur auf 2-3 Punkten auf. Wenn dann noch der Winddruck mit Faktor 5 (bei starkem Wind) bis zu Faktor 12 (bei Sturmböen) hinzukommt, dann `ruhen´ auf diesen paar Punkten nicht mehr 25 kg, sondern kurzfristig 250 kg! Alte Dachlatten oder von Schädlingen befallene Dachstühle machen dies u.U. nicht mit, die Folgen wären z.B. eingebrochene Dachstühle anstatt ein paar herabgeflogener Dachpfannen bei einem starken Sturm. Gleiches muß in schneereichen Gebieten beachtet werden: die Schneelast kann zusätzlich zum Wind die Dachkonstruktion belasten!
    In schneereichen Gebieten muß darauf geachtet werden, dass der Schnee vom Flachkollektor abrutschen kann. Es dürfen sich also keine Dachaufbauten direkt unterhalb der Kollektoren befinden.
    Wenn Sie sich also unsicher sind, lassen Sie zunächst Ihr Dach von einem qualifizierten Installateur oder Dachdecker auf diese Gegebenheiten hin untersuchen!
    Klären Sie in jedem Fall, ob Schäden am Solarkollektor bzw. Schäden durch Solarkollektoren durch Ihre Gebäudeversicherung (-> z.B. Sturmschaden) abgedeckt sind!

Solarleitungen müssen vom Speicher hinauf zu den Solarkollektoren auf dem Dach verlegt werden. Im Idealfall geht dies innehalb des Hauses, aber die Verlegung durch einen Schacht (toter Schornstein o.ä.) ist nicht unbedingt gut, da dabei oft die Isolierung / Wärmedämmung der Solarleitung beschädigt wird und damit wieder erhöhte Verluste auftreten. Oft sind diese Schächte auch vom Querschnitt her zu klein, zwei Solarleitungen benötigen mindestens ca. 10 x 20 cm Platz.
Eine Außenverlegung ist schnell und einfach gemacht, ist aber optisch nicht immer Wunsch des Bauherren und bedeutet auch Wärmeverluste, denn eine 100 %ige Rohrisolierung gibt es nicht!
Erfahrung: Am besten ist in den meisten Fällen eine Verlegung vor der Wand (Aufputz), nach Fertigstellung der gesamten Anlage kann man mit einfachen Mitteln einen Kasten aus OSB, Spanplatten, Rigips o.ä. drumherum bauen. Begehen Sie Ihr Haus und finden Sie den sinnigsten Weg von der Südseite Ihres Daches zur Heizungsanlage unten im Haus.
ACHTUNG: Sollte Ihre Heizungsanlage auf dem Dach stehen, ist dies für die zu verlegende Rohrleitung dorthin u.U. ganz prima.
Aber: Wie wollen Sie einen großen Speicher dort oben platzieren und was sagt die Statik ihres Hauses dazu?
Wenn die Solarkollektoren nicht in einer Reihe angebracht werden können, sondern z.B. in zwei oder mehr `Paketen´ neben- oder übereinander auf dem Dach installiert werden müssen, ist unbedingt auf die ordnungsgemäße Verrohrung der Vor- und Rücklaufleitungen zu achten (nach Tichelmann), damit alle Kollektoren bzw. Kollektorpakete gleichmäßig durchströmt werden!

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