Geht das : Wärmepumpe im Altbau bzw. Bestandsgebäude ?

Jedes Gebäude hat eine isolierende Gebäudehülle, nämlich grob betrachtet die Außenwände und das Dach.
Die Innenwände und die Zimmertüren sind keine bzw. nur sehr gering wärmedämmende Bauteile.

Wenn Sie nun eine alte Ölheizung oder eine alte Gasheizung haben (also noch keine Brennwerttechnik), dann betreiben Sie in der Regel eine Heizungsanlage mit einer Auslegung von ca. 70°C Vorlauftemperatur und ca.  55°C Rücklauftemperatur bei einer Außentemperatur von -10°C . Ihre Heizkörper sind ebenfalls auf diese Vor- und Rücklauftemperaturen ausgelegt, da die sehr wahrscheinlich genau so alt wie Ihre Heizungsanlage sind, vielleicht sogar noch älter, nämlich so alt wie das Gebäude.

Ein Beispiel:
EG-Wohnung in einem Wohnhause, Baujahr 1970er Jahre, nur Heizkörper
kein Heizkörper im Flur
kein Heizkörper im Eingang/Treppenhaus

Dies ist ein typischer Klassiker:
Das Schlafzimmer wird kaum bis nie geheizt, oft ist das Fenster nur unter -2°C Außentemperatur geschlossen.
Die Küche hat einen Heizkörper, der aber seit vielen Jahre kaumt läuft.
Es gibt also nur 3 Heizkörper in Bad, Wohnzimmer und Esszimmer, die das gesamte Geschoss beheizen müssen.

In der Theorie müßten die nicht beheizten Räume Schlafzimmer, Flur, Eingang und Küche Außentemperatur haben. Das haben sie aber nicht, da diese nicht direkt beheizten Räume durch die 3 aktiv beheizten Räume indirekt mitbeheizt werden.
Bei 70° Vorlauftemperatur und entsprechend groß dimensionierten Heizkörpern schaffen die 3 Heizkörper dies auch, allerdings muß dafür die Heizungsanlage (Öl oder Gas) unnötig hoch betrieben werden.
Würde man die Heizkörper im Schlafzimmer und in der Küche zumindest so weit aufdrehen, damit die zwei Räume direkt über diese zwei Heizkörper auf Grundtemperatur gehalten werden, und würde man im Flur und im Eingang zusätzliche Heizkörper installieren, um auch diese zwei Räume direkt zu beheizen, würden die 3 Heizkörper in Bad, Wohnzimmer und Esszimmer erheblich entlastet und man könnte die Heizungsanlage im Keller mit deutlich niedriger Vorlauf- und Rücklauftemperatur betreiben und damit schon viel Energie einsparen.

Nun kommt die neue Heizung, eine Wärmepumpe (oder ein Brennwertgerät, auch hier gilt o.g.!).
Diese Heizungstechnik benötigt eine möglichst niedrige Vorlauftemperatur, max. 55°C , besser noch weniger. Bleiben wir beim Beispiel:

Wenn dann noch richtig gelüftet wird, spricht in der Regel nichts gegen einen Wärmepumpen-Einsatz im Altbau / Bestandsgebäude.

siehe auch " http://www.handwerk.pngt.de/?Heizungsbau_Guetersloh___Waermepumpe___Waermepumpe_nur_bei_Fussbodenheizung_%3F "