Jahresarbeitszahl JAZ und Nutzerverhalten

Der im Labor ermittelte COP-Wert ist eine Momentaufnahme zu festgelegten Laborbedingungen, um Wärmepumpen untereinander vergleichbar zu machen.

Die Jahresarbeitszahl (JAZ) ist ein ermittelter Wert, der die prognostizierte Effizienz darstellt, abhängig von individuellen Betriebsbedingungen.


Die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe hängt - ganz unabhängig betrachtet von Nebenkosten für Schornsteinfeger, Heizungswartung und -reinigung, zukünftigen Preisen für Öl, Gas und Pellets sowie der jährlich konstant steigenden Co2-Steuer - entscheidend von der Außenhülle Ihres Wohnhauses und von Ihrem Nutzerverhalten ab :

Jeder Planer, Energieberater oder Handwerkskollege würde von statistischen, im Labor reproduzierbaren Werten ausgehen, um für Sie, Ihre Mitbewohner, Ihr Gebäude und Ihr Nutzverhalten eine Jahresarbeitszahl annähernd auszurechnen. (ähnlich die Berechnung des Energieausweises)

Die großen Hersteller gingen bei den Luftwärmepumpen der letzten Generation (ca. 2013-2017) von einer JAZ von ca. 3,3 bis 3,5 aus. Heutige Wärmepumpen sind noch besser.

Meine Erfahrung aus den letzten Jahren zeigt, dass eine JAZ von 4,0 bis 4,2 (und mehr!) mit den aktuellen modulierenden Luft-Wärmepumpen selbstverständlich möglich ist, natürlich abhängig vom Nutzverhalten der Bewohner. Und diese Werte werden sich zukünftig automatisch erhöhen, je mehr der Klimawandel zunimmt, d.h. je mehr Energie in der Wärmepumpen-Energiequelle Außenluft vorhanden ist.
Je besser Sie Ihre Außenhülle dämmen und je sinnvoller und bewusster Ihr Nutzerverhalten ist, desto niedriger kann die Heizkurve in der Regelung der Wärmepumpe eingestellt werden und desto höher wird Ihre Jahresarbeitszahl sein. In sinnvoll sanierten und bewusst bewohnten Wohngebäuden (egal welchen Alters!) sind auch JAZ über 5 keine Seltenheit mehr.

Diese Optimierung können aber nur allein die Bewohner des Gebäudes schaffen.
Wir Heizungsbauer ermöglichen dies, indem wir den Bewohnern die Steuerung der Anlage erklären, damit die Bewohner die Optimierung im Laufe der nächsten Zeit direkt ausführen können.
(Sollten wir Heizungsbauer dies selbst machen müssen, müssten wir bei bei den Bewohnern einziehen.)

Reine Theorie: Bei einem beispielhaften Wärmebedarf eines Wohnhauses von ca. 12 kw und einer JAZ von 4,0 sollten Sie mit einer Wärmepumpe bei ca. 3 kw/a landen, bei einer JAZ von 3,0 bei ca. 4 kw/a, usw.
Sie sehen : Je besser Sie Ihr Wohnhaus und je mehr Sie und Ihre Mitbewohner Ihr Nutzerverhalten optimieren, desto höher ist die JAZ und desto geringer Ihr Wärmebedarf, da mit jeder Optimierung die Heizkurve an der Wärmepumpe niedriger gestellt werden kann.