Philipp Nordmann - Gütersloh

Dämmung ist abhängig von Verwendungszweck, Technik und Ökologie

Vorteile und Nachteile müssen je nach Verwendungszweck abgewogen werden. Neben der technischen Eignung wird der ökologische Gesichtspunkt immer wichtiger.

Wärmedämmung ist langfristiger Klimaschutz!
Beim Renovieren und Bauen ist die Dämmung mittlerweile zu einer zentralen Frage geworden. Der Wunsch nach behaglichem und allergiefreiem Wohnkomfort soll möglichst kombiniert sein mit gesunden Baustoffen. Inzwischen werden wieder in jedem zwanzigsten Haus Naturdämmstoffe verbaut - Tendenz steigend.
Die Energie, die aufgrund von Dämm-Maßnahmen gar nicht erst verheizt wird, muss weder erzeugt noch importiert und auch nicht bezahlt werden. Jede Form von Dämmung rechnet sich sehr schnell. Selbst Dämmstoffe aus fossilen Energieträgern wie Erdöl mit energieaufwendiger Herstellung amortisieren sich in durchschnittlich 24 Monaten. Die Nutzungsdauer von Wärmedämmung aber liegt bei ca. 30 Jahren.
Bei der Renovierung im Altbau denkt so mancher Hausherr fast nur an die Heizungsanlage und an die Außenwand. Eine sinnvolle Gebäudesanierung beinhaltet die Wärmedämmung der gesamten Gebäudehülle: Dach, Geschossdecke, Fenster, Bodenplatte und Keller gehören dazu!
Die Wirkung von Wärmedämmung beruht auf winzig kleinen Lufteinschlüssen im Dämm-Material. Daher hat die Luftdichtheit eines Gebäudes oberste Priorität für die Dämmwirkung.
Um dem immer wichtiger werdenden Aspekt des Schallschutzes gerecht zu werden, werden immer mehr unterschiedliche Dämmstoffe im Gebäude eingesetzt. Oft kann die richtige Auswahl dieser nur durch Spezialisten wie Architekten und Energieberater erfolgen, die alle Faktoren mit berücksichtigen.

Übersicht über den Markt der Dämmstoffe für Altbau und Neubau :

  • Mineralwolle (aus Altglas, Quarzsand und Kalkstein): Verwendung in Dach, Decke, Fußboden, Wand, Fassade und als Trittschalldämmung
  • Polyurethan-Hartschaum (aus flüssigem Erdöl und Rübenzucker): Verwendung in Flachdach, Steildach, Decke, Fussboden und Perimeterdämmung
  • Polysterol (aus Erdöl): Verwendung in Wand, Dach, Trittschalldämmung, Rohrummantelung, Perimeterdämmung und Umkehrdach
  • Blähperlite (aus vulkanischem Gestein und Silikon): Verwendung als Schüttung in Decke und Fussboden und als Leichtmörtel-Zuschlag
  • Blähton (aus Ton): Verwendung in Decke, Fussboden und besonders im Keller
  • Holzfaserdämmplatten (aus Holzhackschnitzeln, zusätzlich Bitumen oder verseiftes Baumharz): Verwendung in Dach, Wand und Decke und als Dämmplatte, Schalungsplatte und Ausbauplatte und als Trittschalldämmung
  • Holzspäne und Holzfasern (aus Hobelabfällen, zusätzlich Frischmolke oder Soda): Verwendung als Schüttung zwischen Dachsparren und in Decke, Wand und Fussboden
  • Holzwolle-Leichtbauplatten (aus langfaseriger Fichtenholzwolle, gebunden mit Magnesit oder Zement): Verwendung in Dach, leichten Trennwänden, Decke und als Putzträger und Schallabsorber
  • Kalziumsilikatplatten (aus porösen Kalksilikaten und Zellulose: Verwendung bei Innendämmung, feuchten Mauern und im Denkmalschutz
  • Kork (aus Rohkork): Verwendung als Platten für Fassaden und Aufdach sowie als Schüttung
  • Kokosfaser (aus Kokosfasern verfilzt): Verwendung in Wand, Fugen, Fussboden und zur Trittschalldämmung
  • Schaumglas (aus silikathaltigem Glas und Recyclingglas): Verwendung in Perimeterdämmung, Flachdach, begrünten Dächern, Terrassen und am Fußpunkt von Wänden
  • Strohballen: Verwendung für Ausfachung im Holzständerbau / Fachwerk
  • Zellulose (aus Altpapier): Verwendung in Platten auf oder unter Dachsparren und in der Wand, als Flocken zwischen Dachsparren und in Wand, Decke und Fussboden
  • Flachs: Verwendung als Gefachdämmung in Außenwand und Innenwand, Decke und Fussboden
  • Getreidegranulat (aus Roggenschrot, Roggenkleie, Molke, Kalkhydrat und Kaliwasserglas): Verwendung in Fussboden, Decke und Wand
  • Hanf: Verwendung als Gefachdämmung in Außenwand und Innenwand (Fachwerk), in Decke und Fussboden und als Trittschalldämmung
  • Schafwolle (aus Wolle, Kernseife, Soda, Borsalz, Eisenoxid, Kalk und Tonerde): Verwendung zwischen Dachsparren, in Decke, Innenwand und für Rohrummantelung
  • Schilf / Stroh: Verwendung in Decke, Dach und Fussboden, als Putzträger an Wänden
  • Wiesengras (aus Gras und Borat): Verwendung als Einblasdämmung in Dach, Wand und Decke
  • außerdem: Wärmedämmsysteme, Wärmedämmputz, Mineralschaumplatten und transparente Wärmedämmung
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