Philipp Nordmann - Gütersloh

Alternative Warmwasserbereitung : Trinkwasser-Wärmepumpe

Alternative Warmwasserbereitung? In der Regel denkt man dabei an eine thermische Solaranlage auf dem Dach. Dabei gibt es eine deutlich einfachere Methode, saubere Energie aus der Luft zur Erwärmung des Brauchwasser zu nutzen: Eine Warmwasser-Wärmepumpe.
Sie wird im Keller aufgestellt, die zentrale Warmwasserleitung vom vorhandenen Heizkessel getrennt und an die Wärmepumpe angeschlossen - fertig. Aus der warmen Kellerluft gewinnt die Wärmepumpe in der Regel genug Energie, um ständig bis zu 55° Celsius warmes Wasser bereitzustellen.

Im Keller herrschen auch im Winter Temperaturen, die ausreichen, eine Wärmepumpe für die Warmwasserbereitung mit der notwendigen Energie zu versorgen.

Einerseits wärmt das umgebende Erdreich, welches durch die Sonnenenergie und Regenwasser `warm´ gehalten wird, die Kellerräume auf. (Achtung: Bei zu starker Grundwasserabsenkung durch zu wenig Niederschlag durch den zunehmenden Klimawandel kann diese Wärmezufuhr wegfallen!)
Andererseits sorgen verschiedenste Hausgeräte wie Waschmaschinen, Trockner, Tiefkühltruhe oder auch der Heizkessel für ei wenig Abwärme, welche die Warmwasser-Wärmepumpe nutzen kann.

Die einfach zu installierende Wärmepumpe saugt über einen Ventilator die Keller-Luft an und entzieht ihr Energie, was den Keller um einige Grad Celsius abkühlt. Mit dieser gewonnenen Energie wird das Trinkwasser im Warmwasserspeicher auf bis zu 55° Celsius erwärmt.

Die Anschaffung und die Installation einer Solaranlage für die Warmwasseraufbereitung ist demgegenüber mit sehr viel höheren Kosten und deutlichem Mehraufwand verbunden, zumal beim Betrieb einer Solaranlage grundsätzlich eine zusätzliche Wärmeerzeugung vorgehalten werden muss.
Nicht so bei der Warmwasser-Wärmepumpe: Hier kann der Heizkessel, der dann ausschließlich für die Beheizung des Gebäudes zuständig ist, im Sommer komplett abgeschaltet werden (was er aber aufgrund der warme Außentemperatur sowieso heute tut).

Aber: Viele Nutzer einer solchen Trinkwasser-Wärmepumpe klagen später über einen zu kalten Keller. Am besten geeignet sind daher Keller, die ausschließlich als Lager dienen und die drch Kellerfenster quer gelüftet werden können, um ggfs. Wärme von ußen den Kellerräumen wieder zuzuführen, denn die Installation von Heizkörpern zur Erwärmung der Kellerräume wäre natürlich energetischer Blödsinn.

Außerdem hat sich gelegentlich gezeigt, dass durch die Warmwasser-Wärmepumpe mit der Keller-Raumluft auch die Geschossdecke zum Erdgeschoss auskühlt, d.h. es im Erdgeschoss zu Probleme mit der Beheizung der Räume kommen kann, da nun ein verstärkter Wärmefluss vom Erdgeschoss durch die Kellerdecke in den Keller festzustellen ist.

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